Über die Entstehung von „Irgendwo da oben“

Autorin Kaya Tina Büttner im Gespräch

Eigentlich ist sie Drehbuchautorin, Journalistin , Filmemacherin und Audiobiographin, wir haben Kaya Tina Büttner als Stipendiatin bei der Erfurter Akademie für Kindermedien kennengelernt, war wir regelmäßig auch Workshops über das Schreiben für das Kindertheater geben. Wie es zu ihrem Stück „Irgendwo da oben“ kam, hat sie uns im Gespräch mit GRIPS-Dramaturgin Ute Volknant erzählt:

GRIPS: Was hat dich dazu bewegt, ein Stück über Trauer und die Kraft der Freundschaft zu schreiben? 

Kaya Tina Büttner: Ich kann gar nicht genau sagen, warum es diese Geschichte geworden ist. Es steckte nicht die Absicht dahinter, gezielt ein Stück über Trauer zu schreiben. Ursprünglich ist es eine Geschichte über zwei Kinder, die klug und mutig sind, aber auch Fehler machen. Und die gemeinsam ein Abenteuer erleben. Die beiden Kinder haben unterschiedliche Probleme. Yuna, die ihre Mutter früh verloren hat und Max, der sich selbst nichts zutraut. Beide Probleme sind relevant und die Freundschaft basiert unter anderem darauf, dass diese Probleme nicht kleingeredet oder relativiert werden, sondern da sein dürfen.  

GRIPS: Wie sind die Figuren entstanden? Kannst du was zu Jerome sagen, dem Fantasiefreund von Yuna?

Kaya Tina Büttner: Die Figuren haben einen langen Weg hinter sich. 2019 habe ich mich mit einem Exposé über eine Jungen, der bei Geistern aufwächst, für ein Stipendium an der Akademie für Kindermedien beworben. Der Junge hieß Jerome. Die Geschichte habe ich vorerst verworfen und es ist der Roman „Yuki und Hiro. Das Geheimnis der Naturgeister“ entstanden: Eine Abenteuergeschichte über ein Mädchen, die sich mit einem Naturgeist anfreundet, viele Fantasyelementen beinhaltet und angelehnt an die japanische Kultur und Mythologie ist. 
Um die Geschichte für die Grips-Bühne passend zu machen, hat Philipp Harpain während eines Theater-Workshops im Rahmen des Stipendiums vorgeschlagen, statt Naturgeistern einen Fantasiefreund zu wählen. Das Exposé von „Irgendwo da oben“ mit dem ich mich im Anschluss für den Grips-Förderpreis beworben habe, ist die Essenz aus der Freundschaftsgeschichte des Romans. Yuki wurde zu Yuna. Hiro zu Max. Und der Fantasiefreund aus dem Workshop, den wir alle sehr ins Herz geschlossen haben, wurde Jerome – der mit dem ursprünglichen Charakter aber außer seinem Namen nichts mehr gemein hat. 

GRIPS Theater: Was machst du am liebsten, wenn du nicht schreibst? 

Kaya Tina Büttner: Ich bin gerne draußen, jogge durch den Wald oder verbringe Zeit mit Freunden – zweibeinigen und vierbeinigen.

KAYA TINA BÜTTNER, Autorin ist 1984 in Bonn geboren, lebt in Köln. 2020 haben wir sie als Stipendiatin der Akademie für Kindermedien kennengelernt und ihr prompt den GRIPS Förderpreis verliehen. Sie ist Diplom-Journalistin und Fiction Producerin (IHK). Neben dem Schreiben von TV-Serien und Hörbüchern produziert sie ganzheitliche Kampagnen. Von 2011-2021 leitete sie für die U5 Filmproduktion u.a. Produktionen der Bundeszentrale für politische Bildung zur Rechtsextremismus- oder Fake-News-Prävention sowie ein E-Learning Angebot der Landesanstalt für Medien zur Stärkung der Meinungsfreiheit. Außerdem arbeitet sie für die Familienhörbuch gGmbH, die sterbenskranken Eltern mit minderjährigen Kindern die Erstellung einer professionellen Audiobiografie ermöglicht.
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