Ola meine Schwester
Theaterstück für Menschen ab 8
von Magdalena Grazewicz
Ausgezeichnet mit dem „berliner kindertheaterpreis 2007“
Uraufführung am 18.6.2008 im GRIPS Theater Berlin
Live-Mitschnitt einer Vorstellung 2009 im GRIPS am Hansaplatz
Die Geschichte einer deutsch-polnischen Patchwork-Familie
Nach einem Jahr in Deutschland holt Adam seine achtjährige Tochter Ola aus Polen ab und bringt sie zu seiner neuen Familie hier. Weil er beruflich gleich wieder verreisen muss, bleibt Ola allein bei Adams Frau Maria und den neuen Geschwistern Philipp und Marlena. Die beiden mögen ihren neuen Papa Adam gerne, der spielt und redet mit ihnen deutsch.
Aber Ola spricht nur „Krscht Kragscht“ oder gar nicht, und spielen kann man mit ihr auch nicht. Scheint es. Also schlagen die Geschwister Ola erst einmal die Tür vor der Nase zu, sperren sie in den Schrank ein und zeigen ihr auch sonst die kalte Schulter.
Ola schweigt. Eine echte Feundin findet sie erst in dem türkischen Nachbarsmädchen Selin, mit der sie auf dem Hof Seilspringen und Zirkus spielen kann. Als Philipp sich den beiden anschließt, ist plötzlich Marlena isoliert. Mit einer erfundenen Geschichte versucht sie, Ola nach Polen zurück zu schicken.
Höchste Zeit, dass sich endlich einmal alle richtig die Meinung sagen und festgefahrene Konstellationen in Bewegung kommen. Schließlich sind Olas polnische Geschichten auch für Marlena spannend und Philipp möchte nicht nur kleiner Bruder, sondern auch Spielkamerad für die Mädchen sein. Auf dem Hof fliegen die Fetzen und einer der Streithähne stürzt vom Garagendach.
Wenigstens ist niemand verletzt – und alle Kinder spielen miteinander. Jetzt ist es an den Eltern, die neue Familie zusammen zu halten.
Hintergrund: der „berliner kindertheaterpreis“
Es gibt viele, sehr viele Dramatiker*innen-Wettbewerbe im deutschsprachigen Raum.
Der „berliner kindertheaterpreis“, den das GRIPS Theater gemeinsam mit seinem Partner GASAG AG seit 2005 im Zwei-Jahres-Turnus auslobt, unterscheidet sich in einem Punkt ganz entscheidend: Die Teilnehmer*innen können ihre Texte in der Theaterpraxis überprüfen, dafür steht ihnen in wie Workshopmodulen und über mehrere Tage ein ganzes Theater zur Verfügung. Neben einem Preisgeld wird mit dem Gewinn auch die Uraufführung des Stücks im GRIPS Theater garantiert.
Eine Konzeption, die sich mehr als bewährt hat: Milena Baisch, Kirsten Fuchs, Kristo Sagor, Thilo Reffert, Jan Friedrich sind nur einige der Autor*innen, die für das Kindertheater dank des „berliner kindertheaterpreis“ gewonnen werden konnten. Nicht umsonst wird dieser Wettbewerb als eine Talentschmiede unter den Dramatiker*innen-Wettbewerben gesehen.
Autorin Magdalena Grazewicz ist – gemeinsam mit Volker Schmidt – die erste Gewinnerin dieses Wettbewerbs sie, war damals noch Studentin für „Szenisches Schreiben“ an der UdK Berlin. Für das GRIPS Theater schrieb sie 2005 noch das Kampagnenstück HIER GEBLIEBEN.
TEAM:
Regie: Jens Vilela-Neumann | Bühne: Jörg Finger | Kostüme: Marie Landgraf | Musik Christian-O. Hille
Es spielen: Julia Schubert („Ola“), Katja Götz, Roland Wolf, Ilinca Florian, Michaela Hanser und Christian-O. Hille
Pressestimmen
„Die in Polen geborene und in Deutschland lebende Autorin spiegelt in ihrem liebevollen Familienporträt die Realität mit schlagfertigem Humor so vorzüglich, dass sie dafür mit dem Berliner Kindertheaterpreis 2007 ausgezeichnet wurde. Regisseur Jens Neumann erweist sich einmal mehr als Spezialist für bewegende Alltagsgeschichten. Das begeisterte Publikum bejubelte die geglückte Familienzusammenführung lautstark.“ (Berliner Morgenpost / Bewertung: 4 von 5 Sternen!)
„Die Konfliktlösungen, die sich im Stück auftun, die kommen immer aus der Welt der Kinder. Kommunikation wird möglich durch das Spielen, durch geteilte Erfahrung, durch gelernte Empathiefähigkeit. Und da merkt man, dass das GRIPS Theater wirklich auch Psychologen und Erziehungsexperten mit ins Boot geholt hat und so können auch wir Großen noch etwas heraus ziehen.“ (RBB Kulturradio)
„Das starke, universelle Thema von Grazewicz’ Stück ist die Eifersucht unter Kindern, die mit ihren Verlustängsten nicht fertig werden und denen die Erwachsenen nicht genug zuhören. (…) Mit „Ola meine Schwester“ beschließt das Grips-Theater eine gute Saison auf hohem Niveau.“ (Tagesspiegel)
„Eine deutliche Empfehlung an alle Lehrer mit ihren Klassen in dieses Mutmachstück – würde Volker Ludwig wahrscheinlich sagen – zu gehen!“ (Deutschlandradio, „Fazit“)
Alle Rechte am Stück bei Magdalena Grazewicz
Mitschnitt produziert von KRÜGER FILM Berlin im Auftrag des GRIPS Theaters