Das neue Kooperationsmodell für Schulen mit dem GRIPS Theater
Das GRIPS Theater startet im Schuljahr 2024/ 25 mit der Pilotphase eines neuen Programms: „GRIPS Schulen“. Wir suchen noch Schulen, die dabei sein wollen! Im Gespräch mit Anna-Sophia Fritsche (Co-Leitung Theaterpädagogik) stellt unsere Schulbeauftrage Vera Düwel das Projekt und seine Potentiale für Schulen vor:
GRIPS: Was verbirgt sich hinter GRIPS Schulen?
Vera Düwel: GRIPS Schulen ist ein Berlin weites Kooperationsprojekt mit Schulen aus allen Berliner Bezirken, die über mehrere Jahre enger mit dem GRIPS Theater zusammenarbeiten wollen. Theater soll als selbstverständlicher Teil des Schulprofils einer GRIPS Schule etabliert werden. Durch die Kooperation zwischen Theater und Schule wird der gemeinsame Bildungsauftrag gestärkt. Lehrer*innen sollen durch GRIPS Stücke und GRIPS Workshops dazu befähigt werden, Theater als Bildungsmittel stärker im Unterricht anzuwenden und zu etablieren. Dieses Programm ist offen für alle Schulen, die möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Theater und Kultureller Bildung ermöglichen wollen, und damit dem Kinderrecht auf Spiel und Freizeit mehr Raum geben wollen. Das GRIPS Theater steht dafür als qualifizierter Partner zu Seite. Seit über 50 Jahren bringen wir Stücke aus der Lebensrealität der Kinder- und Jugendlichen auf die Bühne. Viele Zuschauer*innen haben ihr aller erstes Theatererlebnis bei uns. Dankenswerter Weise unterstützt uns der Förderverein mehr grips! e.V. finanziell in diesem Vorhaben.
GRIPS: Warum hat das GRIPS Theater GRIPS Schulen ins Leben gerufen?
Vera Düwel: GRIPS Schulen ist für uns als Theater das Nachfolgeprojekt von GRIPS Fieber. Über 11 Jahre haben wir sehr erfolgreiche mit ca. 30, überwiegend umliegenden Berliner Schulen zusammengearbeitet. Nach dem Projektabschluss Ende 2023, der umfangreichen Erfahrung und auf Grund der großen Nachfrage von Schulen, wollten wir die Idee weiterentwickeln. So entstand die Idee für ein Kooperationsprojekt, welches alle Berliner Bezirke mit einbezieht, und noch mehr Schulen einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu Theater als außerschulischer Lernort ermöglicht.
Wir wissen um die Belastungen und Hürden, die Lehrkräfte häufig in ihrem Schulalltag erleben, und dass ein Ausflug daher nicht immer ganz einfach zu realisieren ist. Da setzen wir an. Ganz individuell können wir auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schule eingehen und gestalten die Kartenbuchung und den Ausflug so unkompliziert wie möglich.
GRIPS: Welche Vorteile hat es, GRIPS Schule zu werden?
Vera Düwel: Die Vorteile sind:
- Eine GRIPS Schule bekommt Freikarten: Über die Anzahl bestimmt die Schule selbst. Ein Theaterbesuch soll nicht an finanziellen Hürden scheitern. Kein Nachweis entscheidet, sondern allein die Einschätzung der buchenden Lehrkraft.
- Eine GRIPS Schule erhält theaterpädagogische Angebote kostenlos: Wie die Durchführung von Studientagen für das Kollegium, Nachbereitungsangebote, Probenbesuche für Schüler*innen, Zugang zu Methodensammlungen des GRIPS Theaters für das Lehrer*innenzimmer.
- „GRIPS Schulen“ wird Schulprofil: Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Schule & Theater kann das Konzept GRIPS Schulen gerne zum Schulprofil werden.
GRIPS: Muss eine GRIPS Schule auch gewisse Dinge erfüllen?
Vera Düwel: Ja, vor allem freuen wir uns darüber, dass eine GRIPS Schule verbindlich und oft zu uns ins Theater kommt. Am liebsten mit jeder Klasse einmal pro Schuljahr. Falls das nicht ganz schaffbar sein sollte, ist das aber kein Ausschlusskriterium! Außerdem bitten wir darum, dass die Schulleitung und mindestens eine weitere Kontaktlehrkraft die Verbindung zu uns hält.
GRIPS: Wie kann meine Schule GRIPS Schule werden?
Vera Düwel: Es genügt eine formlose E-Mail an tp@grips-theater.de mit der Interessensbekundung und ein paar Sätzen zu Motivation. Toll ist es auch, wenn das Projekt schon mal mit der Schulleitung und/ oder dem Kollegium vorbesprochen ist. Aktuell suchen wir noch besonders in den Bezirken Tempelhof- Schöneberg, Treptow-Köpenick und Reinickendorf. Aber natürlich nehmen wir auch gerne noch Anmeldungen aus allen Berliner Bezirken an.
GRIPS: Du leitest ja als Schulbeauftragte den Publikumsservice und stehst allen Schulen als Ansprechperson zur Verfügung. Was sind gute Voraussetzungen, damit eine Schule das Programm richtig gut nutzen und umsetzen kann?
Vera Düwel: Es braucht vor allem interessierte Erwachsene: Die Schulleitung, natürlich das Kollegium, aber auch gerne die Eltern. Je mehr von der Kooperation und ihren Vorteilen wissen, desto mehr Kinder bekommen die Möglichkeit, ins Theater zu gehen. Wir unterstützen das mit Besuchen auf Gesamt- oder Fachkonferenzen, Elternabenden und Studientagen, wahlweise in der Schule oder bei uns vor Ort im Theater.
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Wir freuen uns sehr, dass bis sich bis zu diesem Zeitpunkt schon diese Schulen sich als GRIPS Schule bei uns angemeldet haben:
Charlottenburg – Willmersdorf
- Sekundarschule Wilmersdorf
- Freudberg Gemeinschaftsschule
- Massorti Grundschule
Friedrichshain Kreuzberg
- Refik-Vesely-Schule
Marzahn Hellersdorf
- Grundschule unter dem Regenbogen
Neukölln
- Rixdorfer Grundschule
- Hermann Nohl Grundschule
- Karlsgarten Grundschule
Pankow
- Arnold Zweig Grundschule
Spandau
- Grundschule am Amalienhof
Steglitz Zehlendorf
- Rothenburg Grundschule
Die vierte Wand kann im Klassenzimmer nicht eingerissen werden. Das Leben findet vor der Schule statt. Drama erlebt man im Theater. Man liest es nicht im Stillen zuhause und analysiert es im Klassenzimmer nach Form und Inhalt. Man fühlt und spürt und sieht es. Deswegen haben wir uns entschieden, GRIPS Schule zu werden.
Till Marquardt, Lehrer an der Refik Veseli Schule über seine Motivation, GRIPS Schule zu werden.