So könnte das GRIPS der Zukunft aussehen

Studienentwürfe zur Erweiterung des GRIPS Kinder- und Jugendtheater Berlin

Schon bevor wir überhaupt einen Antrag beim Bund zur Förderung eines Erweiterungsbau gestellt haben, haben schon Architekturstudierende der HTWK Leipzig und der Hochschule Bielefeld Konzepte für eine Erweiterung auf Basis der Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Phase Eins entworfen – für ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Theater am Hansaplatz. Vergangenen Freitag haben die Studierenden ihre Entwürfe im GRIPS vorgestellt, ein wichtiger Hinweis für alle Interessierten:

Am Donnerstag, 5. Oktober, ab 15 Uhr laden Studierende herzlich zur Besichtigung ihrer Entwürfe und Modelle am Hansaplatz ein! Sie sind ausgestellt in den unvermieteten Läden direkt am REWE-Parkplatz.

Vielen Dank an alle Beteiligten, insbesondere an Prof. Dr. Annette Meeting, Prof. Frank Schüler und Prof. Peter Sassenroth für die Arbeit, die Präsentation und das zur Verfügung stellen des Pecha Kuchas!

Und jetzt: Viel Spaß mit den Visionen für ein zukünftiges GRIPS-Gebäude:

TRITTSTEINBIOTOP-GRIPS von Juliana Müller und Helen Singer

Eine artenarme Grünfläche an der S-Bahn verwandelt sich in einen Miyawaki-Wald, der zum Trittsteinbiotop für einheimische Pflanzen und Tiere wird und als Regenwasserspeicher dient. In luftiger Höhe bildet der Wald den oberen Abschluss des Gebäudes und das weithin sichtbare Zeichen von GRIPS 2.0 – darunter befindet sich das „Substrat“: das Kinder- und Jugendtheater. 

GRIPS IM XXXL-CONTAINER von Charlotte Arendt und Nell Kohlmann

GRIPS im XXXL-Container, abgestellt auf der Grünfläche, zwischen den vorhandenen Bäumen, die Natur bleibt so gut wie unberührt und bemächtigt sich des Containers.     GRIPS im XXXL-Container, kompakt, effizient und Theater der kurzen Wege.     GRIPS im XXXL-Container, plakativ, verfremdet, auffällig – Megazeichen für ein anderes Theater.  

GRIPS_SPIEL_DACH von Judith Öttel

Ein abstrahierter Rahmen, der den Blick in das Hansaviertel einfaßt und dem Theater als Freilichtbühne sowie dem Quartier als Spielfläche zur Verfügung steht. Die Ziele von Nachhaltigkeit verfolgen die Dach und Fassadengestaltung: 18.000 recycelte Autoreifen für den Dachbelag, eine Gebäudehülle als Wasser- und CO2-Speicher und der Hopfenanbau zur Biomassegewinnung. 

GRIPSPASSAGE von Lena Lehmann und Martin Scheer

Die neue GRIPS-Passage entwickelt sich zwischen den revitalisierten S-Bahnbögen und dem Erweiterungsbau. Sie bietet den Besucher:innen Einblicke in die Prozesse der Theaterproduktionen und macht GRIPS 2.0 als urbanen, öffentlichen Kulturort erfahrbar. Variabilität und Offenheit in einer ordnenden Struktur verleihen dem Theater seine Identität und unterstützen ein partizipatives Konzept. 

GRIPSFABRIK von Leonard Heller und Vinzenz Wenke

Die GRIPSfabrik bietet Raum und Flexibilität für Theaterproduktionen und macht zugleich die Prozesse hinter den Kulissen erfahrbar. Die Bühnen werden über den Haupteingang in den S-Bahnbögen erschlossen und lassen sich zu neuen Raumeinheiten verbinden, um Durchwegungen zu ermöglichen – beispielsweise für den Tag des offenen Theaters

GRIPS_VERTIKAL von Sarah Härcher

GRIPS_Vertikal nimmt städtebaulich Bezug auf die Punkthochhäuser entlang der S-Bahntrasse und fügt einen weiteren Hochpunkt hinzu. Dadurch wird der Fußabdruck auf ein Minimum reduziert und die Grünfläche maximiert. Als Hommage an das Haus von Oskar Niemeyer wird das Erdgeschoss aufgeständert, um ein Freiraumkontinuum durch das Gebäude hindurch zu konzipieren. 

GRIPSDRAPAGE von Marcel Indlekofer und Aaron Jüttner  

Zwischen S-Bahnbögen und neuem Theater eröffnet sich ein perspektivischer Raum, der den einladenden Charakter des Ortes akzentuiert. In Assoziation zu einem Theatervorhang wird das Gebäude von einer textilen Drapage umgeben. Sie nimmt die Farbstruktur des GRIPS-Mosaiks am Bestandsbau auf und stärkt gestalterisch die Beziehung zum GRIPS Theater am Hansaplatz.

GRIPS IN 3 AKTEN von Lucia Kasper, Marvin Hoyer, Lennart Wetzel und Philipp Zalenga

Hier eine andere Verortung im Unterschied zu den vorherigen Entwürfen: Der Versuch, eine neue Perspektive aufzuzeigen, indem die Qualitäten des Hansaplatzes, die Bedeutung seiner Integrität sowie die Notwendigkeit seiner Modernisierung für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden. Reduce, Reuse, Recycle: das bedeutet den Fokus auf Vorhandenes zu legen, Verhaltensweisen zu hinterfragen und mit den gegebenen Ressourcen zu arbeiten. 
Eine Zukunftsvision in drei Akten. Hansaplatz reloaded! „Was wäre, wenn…“ – eine Erzählung im Werden, das Projekt versteht sich als erster Impuls. Damit Inhalte und Formate konkreter werden, müssen alle mitwirken: Die Vision vom Hansaplatz soll die Vision derer werden, die ihn brauchen.

GRIPS / UpsideStage von Ronja Arnold, David Strüver-Brinck – HS Bielefeld

Das Theater in einer schwebenden Box – hochgehoben über dem Boden, das Grundstück kaum berührend. Den Grünzug auf dem Geländeniveau belassen und hoch „überbauen“. Intensive Nutzung durch Stapelung. Der öffentliche Raum fließt unter dem Gebäude durch. Die S-Bahnbögen bleiben sichtbar und werden aufgewertet.

GRIPS / Schiebe-Keile – Ereblin Bardhoshi, Ümit Mersmann

Das Theater beginnt im Foyer, das sich unter die Bühnensäle schiebt. Durch die einfache geometrische Operation der Verschiebung zweier keilförmiger Gebäude-Volumen entstehen eindrückliche Raumqualitäten: auf der Nordseite ein öffentlicher Theatervorplatzes, der zeichenhaft durch das große „Vordach“ den Eingang und Übergang zum Foyer markiert. Auf der Südseite entsteht eine große Freitreppe, die das Publikum einer Freilichtbühne aufnimmt.

GRIPS-Kolonnaden – Charlotte Meyer zu Erpen, Jiyan Kurt

Die Gliederung in 3 Baukörper machen eine Funktionsaufteilung in die Bereiche Foyer/Café, Bühnensäle und Werkstätten mit Verwaltung klar ablesbar. Tiefe Einschnitte bilden gemeinsam mit geöffneten S-Bahnbögen Innenhöfen mit hoher Aufenthaltsqualität. Ein Vorplatz und das Foyer werden über die S-Bahnbögen zugänglich. Umlaufende Kolonnaden fassen das Gebäude zusammen.

GRIPS-Kiesel – Valentin Bischoff

Wie abgerundete Kieselsteine schieben sich die zwei Baukörper aneinander und bilden interessante Zwischenräume. Gefasste Räume, die von Weite zu Enge gemeinsam mit der S-Bahn-Trasse gebildet werden und die Grünzug und Öffentlichkeit um das Theater herumfließen lassen. Es werden Gassen und Durchgänge gebildet, die eine Verzahnung des Grünraum auf beiden Seiten der S-Bahn-Bögen erzeugen.

GRIPS | Hängende Bühnen – Annette Blome, Joanna Schürmann

Die Bühnensäle hängen an dem überkragenden Baukörper und lassen die Öffentlichkeit und das Foyer darunter fließen. Durch das Rückversetzen und das Aufgliedern der Baukörper wird der Charakter des Grünraums nicht komplett verdrängt und ausgewählt Freiraum erhalten, der besonders wertvollen Baumbestand schützt und rahmt.

GRIPS im Grünen Keil – Alina Bicknese, Aida Elias, Dilan Karakaya

Ein eigenständiger Baukörper, selbstbewusste Geometrie des Bauvolumens unterstreicht die Individualität dieses besonderen Theaters, dem man auf´s Dach steigen darf. Ein öffentlich begehbarer Dachgarten in Hanglage macht das GRIPS 2.0 zu einem Anziehungspunkt auch außerhalb der Spielzeiten des Theaters.

GRIPS im Möbiusband – Narin Yalcinkaya

Ein hoch-dreidimensional geschnittener Baukörper ermöglicht unterschiedliche Durchwegungen auf dem Grundstück aufgrund seines schmalen Fußabdrucks. Grünzug und öffentlicher Raum fließen unter dem Gebäude durch und machen die S-Bahnbögen zum aktiven Part der Fassung des Außenraums. Wie auf einem gewundenen Möbiusband werden die Besucher:innen zu den Bühnensälen geleitet. 

GRIPS | Sockel mit Kuben – Lea aus dem Moore, Sarah Landwehr, Christina Werner

Ein begehbarer Sockel führt den Grünzug auf dem öffentlich zugänglichen Dach fort. Als individuelle Kuben schieben sich die Volumen der Bühnensäle und der Bürobereiche aus dem grünen Sockel heraus. Eingeschnittene Innenhöfen erlauben Einblicke in den Theaterbetrieb und nehmen Bezug auf Elemente öffentlicher Gebäude im Hansaviertel und interpretiert deren Typologie neu.

GRIPS im grünen Hügel– Anastasia Treustedt

Das Theater wird in einer neuen Topographie integriert – ein bewegter, bespielter, grüner Hügel. Der vorhandene Grünzug wird auf, neben und zwischen dem Theater neu entstehen. Der grüne Hügel ist komplett begehbar. Der öffentliche Raum fließt auf und um das Gebäude. Die S-Bahnbögen bleiben sichtbar, werden zum Teil geöffnet und aufgewertet. Eine Fahrspur der Paulstraße wird zurückgebaut zugunsten der Ausbreitung des grünen Hügels, der Fassung der Kreuzung zur Altonaer Straße und Bildung eines Theater-Vorplatzes zusammen mit den S-Bahnbögen.

GRIPS / Kolonnaden / Dach – Zeynep Akpinar, Süeda Murat, Malek Rezkou, Hacemur Tuefekci

Schlanke Kolonnaden fassen den Raum eines Theater-Vorplatzes und markieren den Eingang und Übergang zum Foyer. Die Fortführung der Kolonnaden bis auf das Dach und der aufgeständerte Baukörper des Theater-Cafés verweisen auf die öffentlichen Zugänglichkeit und Nutzung der großen Dachterrasse.